26. März 2010

Dr. Burghard Korneffel

Meinungsmanipulation

Umfragen beeinflussen die Meinung der Bürger. Nehmen wir an, der Politiker X werde allgemein gehasst. Flugs findet sich ein Institut mit einer repräsentativ ausgewählten Gruppe von Bürgern, das uns suggerieren will, die Person X sei die beliebteste von allen.

Der Bürger hört die Kunde und sagt sich: „Ich kann den X nicht leiden, aber wenn die Mehrheit ihn liebt, dann muss ich das akzeptieren, wir leben schließlich in einer Demokratie“. Ab sofort wird der Bürger in der Öffentlichkeit nichts schlechtes über X verlauten lassen, man will ja nicht als Außenseiter auffallen. Und da alle Bürger, die mittels langfristiger Offensiven vereinzelt wurden, sich ihres Hasses auf X schämen, fällt nirgendwo mehr ein kritisches Wort über ihn.

Der Politiker X, von der Mehrheit gehasst, schaltet und waltet fortan wie er will über eine sich duckende Bürgerschaft.

Früher brauchte es Bewaffneter, um ein Volk in Schach zu halten. Heute sorgen Meinungsinstitute, die geschickt die Medien als Multiplikatoren nutzen, für das bereits im Ansatz zu erfolgende Ersticken jeglichen Bürgerprotestes.

Seitenanfang

16. September 2009

Dr. Burghard Korneffel

Wählerstimmen über Umfragen

Der Normalmensch möchte auf der Seite der Sieger stehen. Prognostiziert eine Umfrage den Sieg für die Partei A, werden etliche der noch Unentschlossenen auf dem Wahlzettel die Partei A ankreuzen.

Dieses Phänomen ist typisch für das System der Parteienherrschaft, das leider in unserem Land installiert ist. Der Bürger darf einmal in vier Jahren seine Stimme einer Partei geben. Diese Partei macht dann in den vier Jahren zwischen den Wahlen de facto was sie will. Die Delegation der Macht für vier Jahre mit einem einzigen Kreuzchen ist für mich eine Scheindemokratie.

Dagegen ist das System von Volksabstimmungen über wichtige Entscheidungen oder Gesetze, wie es in der Schweiz gehandhabt wird, eine wirkliche, man kann sagen eine gelebte Demokratie. Die Bürger der Schweiz entscheiden in der Sache in einer für alle offenen Abstimmung, bei der die einfache Mehrheit der Teilnehmer gilt. Die Politiker müssen die Entscheidungsvorlagen ausarbeiten und, falls das Vorhaben die Zustimmung der Bürger erhält, mit fachlichem Können umsetzen.

Seitenanfang

 

320