Dr. rer. nat. Burghard Korneffel   -   Lebenslauf

Familienstand

verheiratet, zwei Söhne

Politisches Engagement

Bis Herbst 2013 keine Mitgliedschaft in irgendeiner Partei.

Im September 2013 Eintritt in die AfD. Die AfD ist die erste Partei von Dr. rer. nat. Burghard Korneffel.

Seit 2014 gewähltes Mitglied der Regionalversammlung der Region Stuttgart. In der Regionalversammlung Mitglied des Verkehrsausschusses.

Anmerkungen und Ergänzungen zum tabellarischen Lebenslauf

Ich hatte immer ein besonders Interesse für die Technik. 1954/55, ich war damals 12 Jahre alt, nahm ich an einer Arbeitsgemeinschaft “Junge Motorenbauer” teil. Sie fand in einer Ausbildungswerkstatt des Motorradwerkes MZ in Zschopau statt. Trotz beschwerlicher Fahrt von Thum nach Zschopau war ich mit Feuereifer dabei.

Später, während der Oberschulzeit in Potsdam, ging ich in den Ferien in den VEB Lokomotivbau Karl Marx Potsdam-Babelsberg arbeiten. Die Klassenkameraden suchten sich leichte Aushilfsjobs, mich zog es an die Basis. Es war Knochenarbeit. Ich durfte die Schweißnäthe im Führerhaus abschleifen. Das schwere, mit Pressluft angetriebene Schweißgerät mußte häufig über Kopf angesetzt werden. Dazu unsäglicher Lärm und schmieriger Staub. Doch es war ein Erlebnis, als Junge direkt an der Fertigung von Dampflokomotiven (Baureihe 23) mitwirken zu können.

Mein Studienwunsch lautete Diplom-Ingenieur für Flugzeugtriebwerke. Man schrieb das Jahr 1959, und in der damaligen DDR hatte man just beschlossen, die begonnene Flugzeugentwicklung wieder einzustellen. So ließ ich mich nach dem Abitur mit meinem zweiten Studienwunsch, der Physik, in der Humboldt-Universität Berlin immatrikulieren.

Nach dem Studium nahm ich eine Stellung als wissenschaftlicher Assistent in einem Institut der Akademie der Wissenschaften an. Ich stürzte mich mit Elan in die Arbeit. Seinerzeit waren MIM- Strukturen (Metall-Isolator-Metall) in Mode, man erhoffte sich eine technische Nutzung der über Tunnelstrukturen emittierten “heißen” Elektronen.

Die im Institut vorhandenen Hochvakuum- Aufdampfanlagen genügten mir nicht in ihrer Qualität. So entschloß ich mich zu einer Eigenkonstruktion. Ich entwarf einen für damalige Zeiten (1966) völlig ungewöhnlichen würfelförmigen Rezipienten mit Bedampfungs-Einrichtungen, die dem neuesten Stand der Technik entsprachen. Ich realisierte trotz aller Unkenrufe die Anlage in Zusammenarbeit  mit den Akademie-Werkstätten.

Ich besaß nun ein modernes experimentelles Basisgerät für meine Dissertation. Vielleicht wichtiger noch war die Erkenntnis, daß es gelingt, mit innovativen Ideen und unermüdlichem Willen einen zeitlichen und materiellen Vorsprung der Konkurrenz aufzuholen. Die Anlage wurde noch bis zu meiner Ausreise im Akademie-Institut für anspruchsvolle Bedampfungen genutzt.

Nach der Verteidigung meiner Dissertation 1971 wurde mir die Arbeit in dem Akademie-Institut auf Dauer zu einseitig. Ich wollte zur Entwicklung der Technik beitragen, und so bewarb ich mich 1973 beim Werk für Fernsehelektronik. Zu DDR-Zeiten war eine private Initiative zum Wechsel in einen anderen Betrieb ungewöhnlich. Es gab keinen Stellenmarkt für Ingenieure und Akademiker. Die Betriebe stellten die ihnen zugewiesenen Absolventen ein. Ansonsten hatte der Mitarbeiter dort zu wirken, wo ihn der Staat einsetzte. Ich beharrte auf meinem Wunsch nach Wechsel und wurde schließlich vom Institut 1974 für eine Dauer von zunächst drei Jahren in das Werk für Fernsehelektronik delegiert.

Die Delegierung wurde auf meinen Wunsch hin nochmals für zwei Jahre verlängert, dann musste ich mich entscheiden. Ich wählte die Industrie.

Ich trieb im Werk für Fernsehelektronik die Entwicklung der CCD-Zeile L 133 (1024 Sensoren) voran. Es gelang mir, diesen Sensor besser zu machen als den Vergleichstyp CCD 133 von Fairchild. Die spektrale Empfindlichkeit reichte weit ins Ultraviolette hinein, was seinerzeit bei CCD-Sensoren eine Sensation war. Das Grundsatzpatent zu dieser Zeile stammt von mir. Dieses Patent wurde vom Minister für Wissenschaft und Technik besonders gewürdigt. In der gesamten DDR wurden 1985 nur 8 Patente derart ausgezeichnet.

1984 meldete ich den “Stapelsensor” (Farbselektion durch Ausnutzung der internen spektralen Absorption von Silizium) zum Patent an. Danach realisierte ich mit einem Team den Prototyp einer derartigen Farb-CCD-Zeile. Gleichzeitig setzte ich neue, von mir erfundene CCD-Register ein, welche bei vorgegebener technologischer Toleranz ein wesentlich kleineres Raster erlaubten. Der Prototyp erreichte im Test die erwartete Farbselektion. Innerbetrieblich erregte dieses Ergebnis großes Aufsehen, dieser CCD-Sensor war eine Weltneuheit. Der im DDR- System verankerte Betrieb hatte trotz gutem Willen keine echte Chance, aus diesem Produkt etwas zu machen.

Die Entwicklungsarbeit im Werk für Fernsehelektronik beanspruchte mich voll. Da war keine Zeit zum Schmieden von Plänen, wie man mehr von der Welt sehen könnte. Ein Versuch, die Mauer zu überqueren, führte mit mittlerer Wahrscheinlichkeit zum Tode und mit hoher Wahrscheinlichkeit zu dreijähriger Haftstrafe. Doch unaufhaltsam wuchs der Wunsch, mehr von der Welt zu sehen, und vor allem, den zweiten Teil Deutschlands kennen zu lernen. Ich stellte im Mai 1987 einen Antrag auf Ausreise aus der DDR. Im Januar 1989 erhielt ich die Genehmigung, von Berlin-Ost nach Braunschweig überzusiedeln.

 

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Geburtsdatum

12. Juli 1942

Königsberg

Geburtsort: Königsberg / Ostpreußen

Flucht
 

1944 flüchtet die Mutter vor der nahenden Front mit den beiden Kindern von Königsberg nach Meißen zu ihrer Schwester

Heimkehr Vater

1945 kehrt der Vater von der Front zurück

Thum
 

1946 wird dem Vater eine Arbeit als Lehrer für Physik und Mathematik an der Oberschule in Thum/Erzgebirge zugewiesen

1948 - 1956

Grundschule in Thum/Erzgebirge

1956 - 1957

Oberschule in Thum/Erzgebirge

Potsdam
 

Der Vater wird zur pädagogischen Hochschule Potsdam versetzt, die Familie zieht 1957 nach Potsdam um

1957 - 1960

Humboldtoberschule in Potsdam

1960

Abitur, Abschlußnote: sehr gut

1960 - 1965

Studium der Physik an der Humboldtuniversität in Berlin

 
Berlin
 

Nach dem Bau der Mauer in Berlin (13.08.1961) gibt es keine S- Bahn mehr von Potsdam nach Berlin. Umzug von Burghard Korneffel im Herbst 1961 nach Berlin-Ost

1965

Diplomhauptprüfung Physik, Abschlußnote: sehr gut

12.1965 -
 
12.1970

Wissenschaftlicher Assistent am Zentralinstitut für Elektronen- physik der Deutschen Akademie der Wissenschaften (ZIE der DAW), Untersuchungen an MIM- und MIS-Tunnelstrukturen


10.1970
 

Abgabe der Dissertation “Untersuchungen zum Potentialbarrierenprofil und zur Energie-Impulsabhängigkeit an ultradünnen Al-Al2O3-Al-Tunnelstrukturen”

06.1971

Verteidigung der Dissertation, Gesamturteil: summa cum laude

01.1971 -
01.1974

Wissenschaftlicher Oberassistent am ZIE der DAW, Untersuchungen an MIM- und MIS-Tunnelstrukturen

01.1974 -

10.1979

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der CCD-Entwicklung des Werkes für Fernsehelektronik Berlin im Rahmen eines Dele- gierungsvertrages, weiterhin Angehöriger des des ZIE der DAW

11.1976 -
04.1977

Wehrdienst als Soldat bei der NVA der DDR

11.1979 -
 
04.1987

Komplexverantwortlicher in der CCD-Entwicklung des Werkes für Fernsehelektronik, Arbeitsvertrag mit dem Werk für Fernsehelektronik

09.1985
 

Beginn der außerplanmäßigen Aspirantur (Promotion B), Arbeitsthema: “Ladungsgekoppelte photosensitive Anordnungen”

05.1987
 

Stellung eines Antrages auf Ausreise und auf Entlassung aus der “Staatsbürgerschaft der DDR”

05.1987
 

Rückgabe der Aspirantur (Promotion B) auf Grund des Ausreiseantrages

05.1987 -
01.1989

Mitarbeiter für wissenschaftlich-technische Information im Werk für Fernsehelektronik

Braunschweig
 

Übersiedlung von Berlin-Ost nach Braunschweig am 20. Januar 1989

02.1989 -
02.1990

Arbeitssuche bundesweit von Braunschweig aus

03.1990 -
08-1991

Mitarbeiter im Werk Sindelfingen der IBM Deutschland GmbH, Bereich MLC-TF (Mehrschichtkeramik - Dünnfilm)

Holzgerlingen

Umzug von Braunschweig nach Holzgerlingen im April 1990


01.09.1991
 

IBM kann den Arbeitsvertrag nicht verlängern, da überraschenderweise vom Konzern beschlossen wurde, das Werk Sindelfingen zu schließen (1992 Schließung)

09.1991 -
09.1993

Vorbereitung einer Firmengründung

01.1992 -
09.1993

Freiberufliche Tätigkeit als Fachjournalist

Stuttgart

Umzug von Holzgerlingen nach Stuttgart im Juni 1993

ab 10.1993
 

Geschäftsführung und technische Entwicklung in der neu gegründeten Firma TRACS Optische Computer Sensorik

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